Monday, November 23, 2009

Radikal handeln!

Zur aktuellen Krise des 1. FC Köln

Bislang galt die Defensive als Lebensversicherung des FC. In sieben Ligaspielen hatte man zuvor nur zwei Gegentore kassiert (gegen Leverkusen und Hannover) und fünf mal zu Null gespiel (gegen Stuttgart, Bayern, Gladbach, Mainz und Berlin). Diese Tatsache hat regelmäßig über die katastrophalen Offensivleistungen hinweggetäuscht und trug dazu bei, dass man sich selbst die Tasche log.

Nach dem Hoffenheim-Spiel (einem erneuten Offenbarungseid) ist das nun anders, auch weil man lediglich Dank Hoffenheimer Nachlässigkeit nur 0:4 verlor. In dieser Verfassung hat der FC in der Bundesliga nichts zu suchen. Das ist besonders tragisch, weil der Kader von den Namen her eigentlich deutlich mehr versprochen hatte.

Doch irgendwas stimmt in der Mannschaft nicht. Auf dem Platz ist keinerlei Teamgeist mehr zu erkennen. Jeder spielt für sich, es gibt kein Miteinander. Sind mit Podolski, Mondragon, Maniche, Petit und Novakovic zu viele Häuptlinge, zu viele Alpha-Tiere auf dem Platz? Gibt es Neid und Missgunst? Solche Fragen sind ein gefundenes Fressen für Udo Lattek, der sich seit Jahren im DSF-Doppelpass mit solchen Problemstellungen beschäftigt. Jetzt äußerte er sich im Express zum FC (auch deswegen, weil dies im Doppelpass aus redaktionellen Gründen selten möglich ist): "
Novakovic verteidigt seinen Platz als Platzhirsch und Podolski merkt, dass er nicht mit ihm zusammenspielt."

Sind solche Eitelkeiten wirklich der Grund für die schlechte Verfassung, in der sich die Mannschaft befindet? Und in wie weit ist der Trainer dafür mitverantwortlich zu machen?

Als Außenstehender wünscht man sich eigentlich jemanden, der mal richtig dazwischenhaut. Jemanden, der die Versager richtig zusammenstaucht und sie zwingt, miteinander für den Erfolg zu kämpfen und ihre kleinlichen Privatfehden ad acta zu legen. Overath müht sich mit Brandreden, die aber erwiesenermaßen keinen Erfolg gezeigt haben. Soldo hat offenbar keine Autorität in der Mannschaft. Dennoch hält das Management vorerst an ihm fest.

Welche Maßnahmen kann Soldo im Hinblick auf das Bochum-Spiel (und die restliche Hinrunde) jetzt treffen? Meine Vorschläge.

  1. Er muss die vermeintlichen Leitwölfe zurechtstutzen. Podolski ist ohnehin gesperrt. Novakovic und Brecko (die "Party-Slowenen") verdienen eine Denkpause. Ohne Petit hat der FC zuletzt besser ausgesehen als mit ihm.
  2. Auf der Bank sitzen treue Seelen, die für den FC immer alles gegeben haben. Auf sie sollte man jetzt bauen. Ich meine vor allem McKenna und Matip.
  3. Soldo hat der Jugend bisher kaum Chancen gegeben. Diese Spieler spielen teilweise seit ihrer Kindheit beim FC. Er sollte sie für ein paar Spiele ins kalte Wasser werfen. Was ihnen an Klasse fehlt, werden sie durch Einsatz wettmachen. Alles, nur keine Lustlosigkeit mehr auf dem Platz. Schalke und Magath haben es vorgemacht.
  4. Wenn Novakovic weiterhin seine Ego-Tour fährt, muss man darüber nachdenken, ihn von seinem Kapitänsamt zu entbinden. Mit Mondragon und McKenna steht qualifizierter Ersatz bereit.
Diese Vorschläge sind radikal. Und es darf bezweifelt werden, dass Soldo einen solchen Mut zeigen wird. Genau das ist es dann aber auch, was gegen ihn spricht. Wer in extremen Situationen Angst hat, die richtigen Maßnahmen zu treffen, der ist kein guter Trainer und muss ausgetauscht werden.

Meine Aufstellung gegen Bochum:

-----------------------Mondragon----------------------

---Schorch-----Geromel------Mohamad-----Matip---

---------------McKenna-------Pezzoni-----------------

---Chihi----------------Yalcin-----------------Ehret----

------------------Zielinsky/Ishiaku---------------------

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